Darsteller: Zach Braff, Natalie Portman, Peter
Sarsgaard, Ian Holm.
Die Story: Andrew
Largeman (Zach Braff) ist vor etlichen Jahren aus der Provinz von New Jersey
nach Los Angeles geflohen, tritt aber mit seiner Schauspielkarriere auf der
Stelle und schluckt schon seit seiner Jugend die von seinem Vater Gideon (Ian
Holm) verschriebenen Antidepressiva. Wie betäubt und wie ein lebendiger Toter
verlebt er so seinen Alltag in Los Angeles – bis eines Tages seine Mutter
stirbt und er zur Beerdigung in sein Heimatstädtchen zurückkehrt. Andrew
durchläuft diesen seltsamen Kosmos, der ihm als Rückreise in seine
Vergangenheit gleichermaßen vertraut und fremd vorkommt, anfangs
fast in Trance. Da ist die Verwandte bei der Beerdigung der Mutter, die ihm
ein Hemd mit dem Tapetenmuster des Badezimmers genäht hat. Seine Schulfreunde
feiern noch immer diese pubertären Partys und er trifft die unbefangen süße
Sam (Natalie Portman), die ihm zusammen mit seinem Schulfreund Mark (Peter
Sarsgaard) an diesem aller unwahrscheinlichsten Orte sein Leben rettet. Sam
lebt bei ihrer überschwänglich tierlieben Mutter und öffnet Andrew eine ganz
neue Sichtweise auf die Welt und sein Leben...
Die Stars: Zach Braff wurde bei uns durch die
Serie „Scrubs – Die Anfänger“ bekannt. Dort spielte er den Dr. John 'J.D.'
Dorian. Natalie Portman wurde gerade für ihre Rolle in „Hautnah“ mit dem
Golden Globe ausgezeichnet und erhielt eine Oscar-Nominierung. Bekannt wurde
sie durch Filme wie „Leon der Profi“, „Heat“ und „Star Wars: Episode I – III“,
in denen sie die Queen Padmé Naberrie Amidala spielt.
Der Regisseur: In seinem sympathisch liebevollen
Regiedebüt zeichnet Zach Braff ein bitter-süßes Bild seiner Generation und
spürt sehr sensibel der perspektivlosen Gefühlslage aller sich verloren
fühlenden Mittzwanziger nach. Dabei führte der 29jährige nicht nur Regie,
sondern schrieb auch das Drehbuch und spielte die Hauptrolle.
Stadtmagazin-Bewertung: Irgendwie
verläuft das Leben bei vielen Mittzwanzigern etwas schiefer und unsicherer,
als erwartet. Obwohl sie langsam erwachsen werden, haben sie die Suche nach
sich selbst und dem richtigen Platz im Leben noch längst nicht abgeschlossen.
Sie stehen dementsprechend zwar irgendwie im Leben, wissen aber nicht genau,
wo. Die richtige Perspektive fehlt ihnen und sie fühlen sich dabei ein wenig
verloren. Zach Braff portraitiert mit seinem auf dem Sundance Film Festival
umjubelten Regiedebüt genau diese Generation. Was den Film neben seinen
hervorragenden Darstellern besonders auszeichnet, ist die sensible
Zustandsbeschreibung dieser verlorenen Generation, deren Gefühlen er, mit
teils sehr witzigen Dialogen, melancholisch und auch ein bisschen sentimental,
sehr treffend nachspürt. Damit steht „Garden State“ in einer Reihe mit
Kultfilmen wie „Die Reifeprüfung“, „Harold & Maud“ oder „Igby“. Ein
wunderbarer Film mit einem großartigen Soundtrack!
-jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart 26. Mai 2005
Verleih: Buena Vista
Ein ferpektes Verbrechen
Spanien 2003 / 104 Min.
Regie: Álex de la Iglesia
Darsteller: Guillermo Toledo, Mónica Cervera, Luis
Varela, Enrique Villén.
Die Story: Rafael Gonzales (Guillermo Toledo)
liebt das Leben in Saus und Braus, ist allerdings ein bedauernswertes armes
Würstchen. Ok, er kommt bei den Mitarbeiterinnen der von ihm geleiteten
Damenabteilung eines gehobenen Kaufhauses wegen seiner Verkaufs- und
Verführungskünste bestens an. Ganz in seinem Glück ist der elegante Genießer,
wenn er sich nach Feierabend mit einer seiner hübschen Angestellten im
Konsumtempel einschließen lässt und von Gourmet- bis Bettenabteilung das
gesamte Vergnügungsprogramm durcharbeitet. Was zur Vervollständigung seines
gockelhaften Egos noch fehlt, ist die Alleinherrschaft über die gesamte Etage.
In der Frage um die Nachfolge des Stockwerkchefs aber kommt ihm der
konservative Kollege Don Antonio (Enrique Villén) zuvor. Nach einem Streit
hängt der Erzrivale plötzlich tot am Kleiderhaken. Pech für Rafael, dass er
von Lourdes (Mónica Cervera), einer seiner Mitarbeiterinnen, beobachtet wurde.
Weil sie mit ihren großen aufgerissenen Augen und der markanten Nase an einen
Freak erinnert und unter seiner Schar von Beauties das hässliche Entlein ist,
wurde sie bislang von ihm gar nicht wahr genommen. Nun macht sie ihn sich auf
ihre Art gefügig. Das führt so weit, dass bald sie die Fäden der Kaufhausetage
in Händen hält. Für Rafael ist es, als bewege er sich in einem Alptraum. Der
Besuch bei ihren Eltern, der Heiratsantrag live im Fernsehen bei einer dieser
höchst speziellen TV-Shows, das Verkaufspersonal so hässlich, als sei der neue
Stamm an Mitarbeiterinnen einer Geisterbahn entflohen. Rafael schmiedet in
seiner Verzweiflung den Plan für ein ferpektes Verbrechen...
Die Stars: Der 1970 in Madrid geborene Guillermo
Toledo ist eine der neuen Entdeckungen in Spanien. Obwohl er bereits über 30
Filme gedreht hat, wurde er erst in den letzten beiden Jahren für seine
Schauspielerei ausgezeichnet.
Der Regisseur: Álex
de la Iglesia wurde bei uns durch die völlig durchgeknallte Räuberpistole
„Perdita Durango“ bekannt.
stadtmagazin-Bewertung: Álex
de la Iglesia hat einen Film über die Vorstellung einer perfekten Welt
abgeliefert. Letztendlich existiert diese aber nur in den Köpfen der Menschen.
Als Ausweg entwickelt er seine skurrile Komödie hin zu einem in Passagen gar
an einen anarchistischen Comic erinnernden Thriller, in dem Rafael als
Erzähler darüber sinniert, wie er sich der Pein seines wenig perfekten ersten
Verbrechens vielleicht durch einen besser ausgeklügelten Plan entziehen kann.
Die Schraube des Absurden zieht „Ferpektes Verbrechen“ immer fester an und
entfernt sich damit immer weiter von seiner ursprünglichen Intention einer
perfekten Weltordnung. Am Ende geht es nur noch darum, erlöst zu werden und
dies tut er mit einem finalen Knalleffekt. Wer „Frauen am Rande des
Nervenzusammenbruchs“ mochte, der wird sich in dieser absurd-skurrilen Komödie
bestens unterhalten!
–jvg
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 26. Mai 2005
Verleih: Arsenal Film
Mondovino - Die Welt des Weines
USA/Frankreich 2004 / 158 Min.
Regie: Jonathan
Nossiter
Die Story: Die
Idee zu diesem Dokumentarfilm kam Regisseur und Sommelier Jonathan Nossiter
auf einem Trip ins Burgund. Der Weinliebhaber stellte fest, wie schwierig es
war, den Geschmack von Wein von einer Generation zur nächsten zu geben und
machten sich an eine Recherche, die vom beschaulichen Europa ins
profitorientierte Kalifornien und in die Weinberge Südamerikas führte. In
einer Art Familienhopping mit manchmal irritierend wackeliger Handkamera
trifft er die Granden des Geschäfts und stellt sie vor - den mächtigen
Önologen Michel Rolland aus Frankreich, die Familie Mondavi aus Kalifornien
oder die Familie Antinori aus Florenz. Sie alle mischen mit, wenn es um
Marktanteile und Moneten geht. Aber auch kleine Winzer wie die 77-jährige
Yvonne Hegoburu mit sechseinhalb Hektar in Béarn, das Ehepaar Columbu mit
anderthalb Hektar in Sardinien oder die Bianchettis aus Süd-Brasilien kommen
zu Wort. Nicht zu vergessen die Abkömmlinge von Philippe de Rothschild, die
inzwischen mit Opus One in Kalifornien gemeinsame Sache mit den Mondavis
machen oder die Weinkritiker, die sich das angeblich Beste vom Besten auf der
Zunge zergehen lassen und so ihren Freunden fürstliche Gewinnsteigerungen
bescheren. Nossiter betont zwar immer wieder die Funktion von Wein als Teil
unserer Zivilisation und Genussmittel, zeigt aber auch die Zerstörung von
Anbaugebieten, die Auseinandersetzung mit harten Bandagen um Qualität und
Quantität, der quer durch alle Ebenen geht, vom einfachen Winzer bis hinauf
zum Industrieboss. Da kämpft jeder gegen jeden, die kleinen und großen unter-
und gegeneinander, da herrscht "Dallas" bei den Dynastien...
Der Regisseur: Jonathan
Nossiter ist nicht nur Regisseur („Signs & Wonder“), Autor und Produzent, er
ist auch ausgebildeter Sommilier. Dies war auch die Grundlage für seinen auf
den Filkmfestspielen in Cannes kontrovers diskutierten Film.
stadtmagazin-Bewertung: Neben dem Exkurs auf die
Geschichte des Weines wirft Nossiter einen Blick auf die seltsame
Gesellschaft, die vom Wein lebt und vornehm von Tradition parliert, aber beim
Handel mit der Traube auf Industrialisierung und moderne Technologien setzt.
Auffallend die Affinität der Weingutbesitzer zu möglichst großen Hunden, auf
der einen Seite das Bewusstsein, die Natur zu schützen, auf der anderen die
brutale Nutzung derselben und Zerstörung von Vielfalt. Trotzdem entdeckt der
Zuschauer ein faszinierendes Universum, kapitalorientiert und mitleidslos,
aber auch voller Magie und Lust am flüssigen Labsal. Schade, dass der
Regisseur sein Werk nicht auf gute zwei Stunden kürzte, sondern nur von 178
auf 158 Minuten. Dennoch: Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, hier
erfahren Sie es.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 28. April 2005
Filmverleih: Concorde
The Woodsman
USA 2004 / 87 Minuten
Regie: Nicole Kassell.
Darsteller: Kevin Bacon, Kyra Sedgwick, Mos Def,
Eve, David Alan Grier.
Die Story: Nach zwölf Jahren im Gefängnis wird der
verurteilte pädophile Walter (Kevin Bacon) entlassen. In seiner Heimatstadt
Philadelphia findet er einen Job in einem Holzlager und eine kleine Wohnung
gegenüber der Schule - der einzige Platz, der ihm vermietet wird. In seiner
Suche nach Normalität lebt er zurückgezogen, was ihm von der Sekretärin
Mary-Kay (Eve) als Arroganz ausgelegt wird. Sie beginnt in seiner
Vergangenheit herumzuschnüffeln und ihn bei den Kollegen zu denunzieren.
Walter absolviert seine wöchentlichen Therapiesitzungen und wird hin und
wieder von seinem Schwager (Benjamin Bratt) besucht, der findet, er habe eine
zweite Chance verdient, während Walters Schwester den Kontakt ablehnt. Die
einzige Person, die zu ihm durchdringt, ist seine Arbeitskollegin Vickie (Kyra
Sedgwick). Sie trägt selbst Wunden aus der Vergangenheit, hat sich aber
Menschlichkeit und Optimismus bewahrt, der die langsam wachsende Beziehung
auch durch schwere Zeiten trägt. Die beginnen, als Walter in einem Park ein
zwölfjähriges Mädchen kennen lernt und sich mit der Frage konfrontiert sieht,
ob die Dämonen seiner Vergangenheit auch seine Gegenwart und Zukunft im Griff
haben. In einer herzzerreißenden Szene, in der das Mädchen Walter ihr
schlimmstes Geheimnis anvertraut, gelingt es ihm, sein eigenes Verlangen zu
besiegen. Ihr Schmerz öffnet ihm den Käfig, in dem er gefangen war…
Die Stars: Kevin Bacon („Footloose“; „Sleepers“;
„Mystic River“) brilliert in dieser Rolle gemeinsam mit seiner Gattin Kyra
Sedgwick („Singles“; „Phenomenon“).
Die Regisseurin: Nicole Kassell, Absolventin der
New Yorker Tisch School of the Arts, greift in ihrem beachtlichen, emotional
aufwühlenden Regiedebüt ein Tabu-Thema auf: Pädophilie.
stadtmagazin-Bewertung: Ein spannender,
unsentimentaler und aufwühlender Film, der zu Diskussionen anregen wird.
Durchweg überragend sind die Darstellerleistungen. Kevin Bacon, gern als
Bösewicht besetzt, gibt die vielleicht überzeugendste Performance seiner
Laufbahn als Opfer und Täter zugleich, Kyra Sedgwick verleiht ihrer Vickie
eine Verletzlichkeit, die ihre schwere Vergangenheit in sich trägt, und auch
die Hip-Hop-Künstler Eve als Sekretärin und Mos Def als Cop, der nur darauf
wartet, Walter wieder überführen zu können, gelingen intensive
Charakterzeichnungen. Sicherlich ist, wegen der heiklen Thematik und der
dunklen Grundstimmung, kein Massenpublikum für dieses packende psychologische
Drama zu gewinnen. Das Kino-Fans aber werden mit dem seltenen "So soll Kino
sein"-Gefühl belohnt.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 05. Mai 2005
Filmverleih: Tobis
Somersault – Wie Parfüm in der Luft
Australien 2004 / 106 Minuten
Regie: Cate Shortland
Darsteller: Abbie Cornish, Sam Worthington,
Lynette Curran, Eric Thomson, Nathaniel Dean, Hollie Andrew.
Die Story: Heidi
(Abbie Cornish) ist hübsch, blond, gerade 17 Jahre alt und auf der Flucht vor
sich selbst. Grund für ihre Fahrt in die Snowy Mountains südlich der
Hauptstadt Canberra im australischen New South Wales ist eine verbotene
Knutscherei mit Mamas Freund. In der Kenntnis um ihre weiblichen Reize ist
Heidi einen Schritt zu weit gegangen. Auf frischer Tat ertappt läuft sie von
Zuhause weg - um sich in neue sexuelle Abenteuer zu stürzen. Der wenig
attraktive Skiort mit seinen vergnügungssüchtigen jungen Leuten scheint dafür
genau richtig zu sein. Nicht, dass Heidi es in erster Linie darauf anlegen
wollte. In Wahrheit ist sie auf der Suche nach Halt, nach jemandem, dem sie
von sich erzählen kann, der ihr von sich erzählt, der sie versteht und am
besten auch noch liebt. Der Farmersohn Joe (Sam Worthington) könnte dieser
Jemand sein. Doch auch er hat mit seinen Gefühlen zu kämpfen. Noch viel
weniger als Heidi kann er sie benennen und deuten. Heidi will Joe nahe sein.
Sie mietet sich bei der Motelbesitzerin Irene (Lynette Curran) in einer
kleinen Wohnung ein, Arbeit findet sie in einem Tankstellenshop. Alles prima
also. Nur Joe macht sich rar. Heidi betrinkt sich und lädt sich flüchtige
Bekanntschaften in ihre Wohnung. Ein seltsamer, schmerzlicher Akt der
Verzweiflung und plötzlich steht Joe in der Tür....
Der Star: Der jungen Darstellerin Abbie Cornish
eilt seit ihrer Rolle in „Somersault“ der Ruf einer neuen Nicole Kidman
voraus. Ihre Rolle als verletzliche, unbekümmert und manchmal auch kalkuliert
auftretende Heidi spielt sie mehr als überzeugend.
Die Regisseurin: Das bemerkenswerte Spielfilmdebüt
der australischen Regisseurin Cate Shortland fordert mit seinem langsamen Takt
zwar etwas Geduld, belohnt aber mit genauen Charakterzeichnungen bis in die
Nebenrollen hinein.
Stadtmagazin-Bewertung: "Somersault" räumte bei
den australischen Oscars mit 13 Preisen ab. Sieben Jahre lang entwickelte
Shortland ihr eigenes Drehbuch, und diese Sorgfalt schlägt sich nieder in
detaillierten Personenbeschreibungen, die ein Leben der Figuren jenseits ihrer
Szenen vor der Kamera erahnen lassen. Die differenzierten Charaktere, die mit
ihren unterschiedlichen Lebensherausforderungen zu kämpfen haben, finden ihre
Entsprechung in schneeverhangenen Landschaften und den düsteren Lokalitäten
eines Skiorts. Das Setting mutet europäisch an und ist nicht gerade das, was
man hierzulande von einem Aussie-Film erwartet. Die Unwirtlichkeit der
Umgebung setzt sich fort in der Kühle des Umgangs der Personen untereinander
und deren Unfähigkeit, ihre Gefühle zu verstehen beziehungsweise zu
kommunizieren. Die Handkamera von Robert Humphery spiegelt die emotionalen
Konflikte der Figuren, viel Blau und Stahl unterstreicht die Distanziertheit,
mit der diese Geschichte eines emotionalen Reifeprozesses fesselnd erzählt
wird. Die tiefe Geschichte um die Wirrnisse des Erwachsenwerdens überzeugt in
ihrer Einfachheit.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 19. Mai 2005
Verleih: Prokino
Kurzbelichtet:
Starwars: Episode III - Die Rache der Sith
"Im Star-Wars-Universum gibt es die
gute Seite der Macht und die dunkle Seite der Macht. Die Jedi-Ritter sind die
Vertreter der guten Seite, während die Sith der dunklen Seite angehören. Die
Jedis glaubten, die Sith vor tausenden von Jahren besiegt zu haben, aber die
Sith warteten lediglich auf eine Gelegenheit, um Rache zu üben und die
Herrschaft über die Galaxie wieder an sich zu reißen,“ so die Worte von
Star-Wars-Schöpfer George Lucas, auf die Frage um was es in „Episode III“ geht.
Nach den eher mit gemischten
Gefühlen aufgenommenen letzten beiden Teilen übernimmt "Episode III" nun die
anspruchsvolle Aufgabe, die vorangegangenen Teile mit den drei Urfilmen zu
verknüpfen und die Frage zu lösen, wie Anakin Skywalker zu Darth Vader wird.
"Episode III" wurde komplett im Studio gedreht, wird also noch mehr Tricks und
CGI bereithalten.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 19. Mai 2005
Verleih: 20th Century Fox
Königreich der Himmel
Während der französische Schmied
Balian (Orlando Bloom) den Verlust seiner Frau und seines Sohnes betrauert,
ist Baron Godfrey von Ibelin (Liam Neeson), der um die Ehrhaltung des Friedens
im Heiligen Land kämpft, auf der Suche nach dem jungen Mann, seinem
unehelichen Sohn. Balian begleitet Godfrey auf seiner heiligen Mission und
erbt nach dessen Tod im Jahr 1186 dessen Land und Adelstitel in Jerusalem...
Von Meisterregisseur Ridley Scott („The Blade Runner“) erschaffen, verfolgt
das Werk die Geschichte von Balian, einem einfachen Mann aus dem Volk, der in
den Ritterstand aufsteigt und sich auf eine sein Leben verändernde Reise
begibt, um Frieden und eine bessere Welt zu finden. Es ist der Abschluss einer
langen Reise, die vor "Gladiator" begann, mit dem Ridley Scott vor fünf Jahren
die neue Welle für Historienepen auslöste. Nun langsam könnte sich der Meister
aller Klassen mal wieder an einen zukunftsweisendem Thema widmen.
-jvg
Bewertung:***00
Deutschlandstart: 5. Mai 2005
Verleih: 20th Century Fox
xXx 2 – The Next Level
Nachdem NSA-Agent Augustus Gibbons
(Samuel L. Jackson) bereits einmal erfolgreich einen Abtrünnigen für einen
Sondereinsatz rekrutierte, braucht er erneut die Hilfe eines Außenseiters. Er
heuert den Ex-Navy-Seal Darius Stone (Ice Cube) als Undercover-Agenten an.
Dessen Mission ist der Kampf gegen eine militärische Splittergruppe, die den
Präsidenten (Peter Strauss) ermorden und einen Staatsstreich herbeiführen
will...
"xXx2: The Next Level" setzt den
erfolgreichen ersten Teil der "xXx"-Serie fort. Unter der Regie von
"Bond"-Regisseur Lee Tamahori darf sich diesmal nicht Vin Diesel, sondern Ice
Cube als Außenseiter auf gefährlicher Mission in ein Effekte- und
Stunt-reiches Abenteuer stürzen. Neben ihm stand erneut Samuel L. Jackson und,
einmal mehr in der Rolle des Bösewichts, Willem Dafoe vor der Kamera. Leider
reicht die „xXx“-Reihe aber doch bei weitem nicht an die „007“-Abenteuer
heran. Es ist eben nicht nur der Reichtum an Ideen und Stunts entscheidend,
sondern auch der Stil und der Charme, der für den Agenten mit der Doppel-Null
spricht. Alle anderen sind eben nur Plagiate.
-jvg
Bewertung: **000
Kinostart: 28. April 2005
Verleih: Sony Pictures
Weiter als der Mond
Holland 1969. Die Amerikaner planen eine Rakete
auf den Mond zu schießen. Für die 9-jährige Caro (Neeltje de Vree) gerät damit
ihr strenges katholisches Weltbild ins Wanken, denn ein Gott, der sich nicht
gegen die menschlichen Eindringlinge zur Wehr setzt, wird ihr auch nicht bei
der Bewältigung ihrer Probleme hier unten helfen können. Caros
zeugungsfreudiger Vater (Huub Stapel), der seine sechs Kinder im Glauben an
die Liebe Gottes erzieht und sich um weltliche Dinge kaum kümmert, greift
immer öfters zur Flasche, treibt die Mutter (Johanna ter Steege) mit seinen
Eskapaden zur Verzweiflung und lässt schließlich aus Versehen die Tiere im
Stall verhungern. Spätestens mit dem Tod anderer unschuldiger Kreaturen ist es
für Caro mit dem naiven Glauben an einen alles wieder ins rechte Lot
bringenden Gott vorbei, nun wird sie mit der Welt der Erwachsenen
konfrontiert, in der der Alkohol verantwortungslos und böse macht... Der
dramaturgische Minimalismus dieses Films wirkt mit der Zeit sehr ermüdend.
Allzu sehr müssen die Schauspieler, die bis auf die Erwachsenen alles Laien
sind, gegen eine behäbige Drehbuchvorlage und eine allzu konventionelle
Inszenierung anspielen. Vor allem Neeltje de Vree in der Rolle von Caro tut
dies mit Bravour, so dass die vorhersehbare Handlung zumindest ab und an mit
inspirierten Dialogen überrascht. Insgesamt etwas arg biedermeierlich.
-jvg
Bewertung: *0000
Deutschlandstart: 12. Mai 2005
Verleih: Movienet
Jena Paradies
Jeanette (Stefanie Stappenbeck) lebt mit ihrem
zehnjährigen Sohn Louis (Luca de Michieli) in Jena. Ihre Arbeit als
Sportplatzgehilfin und ihre Mutterpflichten nehmen sie stark in Anspruch.
Louis sehnt sich nach den Großeltern, mit denen Jeanette ein gespanntes
Verhältnis hat. Als der neue, verheiratete Nachbar Phillip (Hans-Jochen
Wagner) in der jungen Frau lange unterdrückte Gefühle weckt, droht ihre kleine
Welt zu zerbrechen und die Ereignisse bekommen eine gewisse Eigendynamik... In
seinem Debütfilm erzählt Regisseur Marco Mittelstaedt von den Sehnsüchten und
Problemen einer jungen Frau, die lernen muss, mit der Situation als allein
erziehende Mutter klarzukommen. Dank des engagierten Schauspielensembles
stürzt der Film nicht völlig in die Belanglosigkeit ab. Doch stellt man sich
immer wieder die Frage, warum solch ein „kleines Fernsehspiel“ in die Kinos
kommt und wer die Zielgruppe für solch ein konventionelles Kammerspiel sein
soll. Aber dank reichlicher Förderung durch diverse Filmförderanstalten und
das ZDF brauchen sich die Produzenten wohl keine Sorgen machen, wenn dieser
Film an den Kinokassen flopt.
-jvg
Bewertung: *0000
Deutschlandstart: 12. Mai 2005
Filmverleih: Zauberland Filmverleih
www.jenaparadies.de
Basta – Rotwein oder Totsein
Oskar (Henry Hübchen) ist nicht nur mit Leib und
Seele Koch, er ist auch knallharter Geldeintreiber für die Russen-Mafia in
Wien. Doch Oskar möchte aussteigen, denn er hat sich in die Gewalt
verabscheuende Gefängnispsychologin Maria (Corinna Harfouch) verliebt. Der
unerbittliche Pate Konstantin (Karlheinz Hackl) will Oskar ziehen lassen, aber
nicht bevor er einen letzten Auftrag erfüllt. Er soll den sadistischen
Bordellbesitzer Leo (Paulus Manker) mit Hilfe von Konstantins Ziehsohn
Valentin (Moritz Bleibtreu) und dem tumben Belmondo (Roland Düringer)
umbringen. Um seinen Absprung zu finanzieren, hat Oskar ein Manuskript mit dem
Titel „Secrets“ verfasst, das er bei der Verlegerin Diana (Nadeshda Brennicke)
veröffentlichen will. Die verknallt sich spontan in Valentin, der Wind von dem
Buch bekommt und Konstantin darüber informiert. Der wittert natürlich Verrat
und plötzlich sind alle, inklusive zweier übereifriger Bullen (Josef Hader &
Georg Veitl), hinter Oskar her... Diese Gangster-Farce von Oscar-Gewinner Pepe
Danquart („Schwarzfahrer“) ist unterhaltsam, lakonisch mit viel Wiener Schmäh
und manchmal etwas überbordend skurill. Doch dank des wunderbaren Ensembles
und der teilweise an „Pulp Fiction“ erinnernden Dialoge, immer unterhaltsam.
Auch wenn das Ende etwas merkwürdig erscheint, erinnert der Film an eine
Mischung aus „Knocking on Heaven’s Door“ und „True Romance“. Genau das
Richtige für Fans von fein verwobenen Episoden-Filmen.