Darsteller:
Cameron Diaz, Toni Collette, Shirley
MacLaine, Mark Feuerstein, Ken Howard.
Die Story: Die attraktive Maggie (Cameron Diaz)
ist ein Partygirl, meist ohne Job und mit einem ausgelassenen Liebesleben
gesegnet. Ihre Schwester Rose (Toni Collette) dagegen ist in
Liebesangelegenheiten eher zurückgeblieben. Die Princeton-Absolventin macht
stattdessen Karriere als Anwältin. Die Schwestern sind beste Freundinnen,
haben aber nichts gemeinsam - außer der Schuhgröße. Als Maggie wieder einmal
ohne Job und Wohnung dasteht, nimmt Rose sie vorübergehend in ihrem
Appartement auf. Rose steckt in einer emotionalen Krise, kämpft ständig mit
ihrem Gewicht und gegen ihr geringes Selbstwertgefühl. Ihre einzige
Leidenschaft sind Schuhe, denn die passen immer. Ihre Schränke beherbergen
hunderte Paar Schätze, an denen sich Maggie nur zu gern vergreift. Nach einem
katastrophalen Streit schmeißt Rose Maggie aus der Wohnung und für beide
beginnt eine Reise. Während Maggie wirkliche Kilometer zurücklegt und sich bei
ihrer neu entdeckten Großmutter Ella (Shirley MacLaine) in Florida
einquartiert, begreift auch Rose, dass sie in ihrem Leben etwas ändern muss.
Die Schwestern erkennen, was sie einander bedeuten, doch keine wagt den ersten
Schritt. Großmutter Ella hat die Situation erkannt und schmiedet einen Plan...
Die Stars: Die 33-jährige Amerikanerin Cameron
Diaz („Die Maske“; „Verrückt nach Mary“; „Gangs of New York“) vollbringt hier
die beste darstellerische Leistung ihrer Laufbahn. Die am 1.11.1972 geborene
Australierin Toni Collette wurde durch „Muriels Hochzeit“ bekannt. Danach
spielte sie in Filmen wie „Sixth Sense“ oder „About a boy“.
Oscar-Preisträgerin Sirley MacLaine spielte in „Zeit der Zärtlichkeit“,
„Magnolien aus Stahl“ oder „Irma la Douce“ mit.
Der Regisseur: Nach
dem Film Noir "L.A. Confidential", dem poetischen "Wonder Boys" und dem
Rap-Opus "8 Mile", richtet der Regisseur Curtis Hanson nun sein Augenmerk auf
die Innenwelt zweier Frauen.
filminformer-Bewertung: Mit
der Verfilmung von Jennifer Weiners Bestseller „Zwei Schwestern und ein
Hochzeitskleid“ wagt sich Curtis Hanson in das Genre von "Zeit der
Zärtlichkeit". Ausgelassen komisch und ehrlich gefühlvoll inszeniert er die
zwischenmenschliche Beziehung der Schwestern und deren Umfeld. Er versucht
herauszufinden, was Menschen mit ihrem Leben anfangen und wie sie beginnen
sich nach menschlicher Bindung und Liebe zu sehnen. „In den Schuhen meiner
Schwester“ ist ein amüsanter Film, der auch abseits von Situationskomik Spaß
macht und zu Tränen rührt. Cameron Diaz, Toni Collette und Shirley MacLaine
sind ein unglaublich spannungsgeladenes und wunderbares Trio, das dem Film
seinen ganz eigenen Schwung verleiht. Die Geschichte handelt von Menschen,
Emotionen und Charakteren, mit denen jeder Zuschauer etwas anfangen kann. Ein
zauberhafter Film. Taschentücher nicht vergessen!
- Jörg-H. B.v.Grass
Bewertung: ****0
Deutschlandstart: 10. November 2005
Verleih: 20th Century Fox
Elizabethtown
USA 2005 / 91 Min.
Regie: Cameron Crowe.
Darsteller: Orlando Bloom, Kirsten Dunst, Susan
Sarandon, Judy Greer.
Die Story: Der Sportschuhdesigner Drew Baylor
(Orlando Bloom) hat es in seinem Leben schon weit gebracht. Das von ihm
entworfene Schuhmodell verspricht den Markt zu revolutionieren, doch schon
lange dreht sich sein Leben nur noch um Schuhe, Geld und Erfolg. Auf dem
Höhepunkt seiner Karriere wendet sich plötzlich das Blatt: Sein Schuhdesign
droht die größte Niederlage der Firmengeschichte zu werden. Ein Fiasko, das
die Firma rund eine Milliarde Dollar kosten wird. Drew steht vor den Trümmern
seiner Karriere und seiner Beziehung (Jessica Biel) und sieht nur noch einen
Ausweg: Selbstmord. Kurz bevor er seinem Leben ein Ende setzen möchte, schlägt
das Schicksal erneut zu. Drew erhält die Nachricht vom Tod seines Vaters, und
damit gibt es wieder eine Aufgabe für ihn. Seine Mutter (Susan Sarandon) bucht
für ihn kurzerhand den nächsten Flug in die Vergangenheit, um den letzten
Willen seines Vaters zu erfüllen. Die Reise nach Elizabethtown gestaltet sich
als Flug in eine neue Zukunft. Hals über Kopf verliebt er sich in die
Flugbegleiterin Claire (Kirsten Dunst), und als er sie kurz darauf wieder
trifft, erkennt er endlich, wie sich Glück anfühlt…
Die Stars: Die 23-jährige Kirsten Dunst hat
bereits eine beachtliche Karriere hingelegt („Interview mit einem Vampir“,
„Spider-Man“, „Vergiss mein nicht“) und passt ideal in die Rolle der naiven
Optimistin Claire. Der britische Hollywood-Schwarm Orlando Bloom („Herr der
Ringe“; „Königreich der Himmel“; „Fluch der Karibik“) schwimmt auf einer nicht
abebbenden Welle des Erfolges.
Der Regisseur: „Ein Film, der dir Charaktere
vorstellt, die wirklich fühlen, die dich mit in ihre Leben nehmen und die du
als Zuschauer nach Ende des Films vermisst,“ so beschreibt Regisseur Cameron
Crowe seine Filme. „Elizabethtown“ zeigt, wie bereits „Singles“, „Jerry
Maguire“ und „Almost Famous“, dass ein Film besonders von seinen Figuren lebt.
Man möge ihm „Vanilla Sky“ nachsehen.
filminformer-Bewertung: „Elizabethtown“ kommt mit
viel Humor, Feinfühligkeit und Ehrlichkeit daher. Crowe erzählt auf typische
Weise eine Geschichte von Leben und Tod, von Liebe und Trauer, von Familie und
Freunden - eine Story, wie sie das Leben nun mal schreibt. Orlando Bloom wagt
sich zum ersten Mal an eine ernsthafte Rolle und scheitert. Auch wenn einige
Szenen durchaus überzeugen können, den größten Teil des Films fragt sich der
geneigte Zuschauer, was Herr Bloom mit seinem Dackelblick nun ausdrücken
möchte. Die Grenzen zwischen verzweifelt, traurig und amüsiert sind aus seiner
Mimik jedenfalls nicht abzulesen. Dennoch ist der Film wunderschön
fotografiert und ein herausragender Soundtrack runden ihn zu einem melodischen
Gesamtkunstwerk ab, das Farbe und gute Laune in die tristen Herbsttage bringt.
Kurzum: ein Feel-Good-Movie fürs Herz.
Die Story: 500 Jahre nach unserer Zeit. Der
abgehalfterte Kriegsveteran Kapitän Malcolm Reynolds (Nathan Fillion) schlägt
sich mit kleinen Gaunereien und Frachtaufträgen auf dem Raumschiff Serenity
durchs Universum. Mit an Bord ist seine Crew aus streitbaren, aufsässigen,
doch bis in den Tod loyalen Gefährten. Als Malcolm zwei Passagiere aufnimmt,
einen jungen Doktor und dessen labile und telepathisch veranlagte Schwester
(Summer Glau), wird der Jäger zum Gejagten. Denn das Pärchen flüchtet vor der
unbarmherzigen Koalition des Universums, die vor nichts zurückschreckt, um das
Mädchen zurückzubekommen. Gejagt von schier übermächtigen Feinden, wird der
Crew fatalerweise klar, dass die größte Gefahr an Bord der Serenity selbst
lauert...
Die Stars: Nathan
Fillion wurde am 27. März 1971 in Kanada geboren. Er spielte bisher in Filmen
wie „Der Soldat James Ryan“, „Eve und der letzte Gentleman“ oder der TV-Serie
„Buffy“. Gina
Torres spielte bei „Matrix: Reloaded“ und „Matrix Revolutions“ die Cas.
Der Regisseur: Nach elf von vierzehn produzierten
Episoden kam das frühe Aus für die TV-Serie „Firefly“, mit der Schöpfer,
Produzent und Regisseur Joss Whedon an die Erfolge seiner TV-Hits „Buffy“ und
„Angel“ anknüpfen wollte.
stadtmagazin-Bewertung: Nach Protesten einer durch
die DVD-Veröffentlichung potenzierten Fangemeinde entwickelte Whedon, der
schon seiner Vampirjägerin Buffy trotz Kino-Absturz noch ein langes TV-Leben
bescherte, seinen revolutionären Plan B: die Mutation des TV-Flops zu einem
Filmhit. Auch wenn das Budget in seinem Kinoregiedebüt ein Trickfeuerwerk
nicht zuließ, stimmt die Balance zwischen Dramatik und Komik, glänzt Whedons
Skript mit Schlagfertigkeit, Selbstironie und einigen interessanten
Charakteren. Newcomerin Summer Glau bietet die Glanzvorstellung des Films, der
einem polierten Look schon budgetbedingt aus dem Weg geht, ohne dabei den
Unterhaltungswert zu beschränken.
Die Story: Nach dem tragischen Selbstmord ihres
ältesten Sohnes hat die Normalität in der Familie Travis ein Ende.
Teenagersohn Tim (Emile Hirsch), das schwarze Schaf der Familie, schleppt sich
durchs Leben wie in einem Alptraum. Teilnahmslos und scheinbar ohne jede
Zukunftsperspektive zieht er sich mehr und mehr in seine eigene Welt zurück.
Vater Ben (Jeff Daniels) verliert vollkommen den Boden unter den Füssen, sieht
nach dem Tod seines geliebten Sohnes keinen Sinn mehr im Leben. Mutter Sandy
(Sigourney Weaver) greift zu Sarkasmus und zu Drogen, um den Schmerz zu
verarbeiten. Gleichzeitig führt sie eine seit Jahren andauernde Fehde mit
ihrer Nachbarin. Der Grund dafür kommt nach und nach ans Licht – und droht,
die ohnehin fragile Familie endgültig auseinander zu bringen. Doch nicht nur
Sandy hütet ein tragisches Geheimnis...
Die Stars: Sigourney Weaver wurde durch die
Darstellung der Ellen Ripley in den „Alien“-Filmen bekannt. Ihre beste
Leistung lieferte sie in Ang Lees „Der Eissturm“ ab. Jungstar Emile Hirsch
wird als der neue Leonardo DiCaprio bezeichnet. Zuletzt sah man in der
Skater-Biografie „Dogtown Boys“.
Der Regisseur: Debütregisseur Dan Harris erzählt
in diesem typischen US-Indie-Familiendrama im Stil von „Moonlight Mile“ von
der wahrhaftigen Bedeutung der Familie an sich.
filminformer-Bewertung: Harris findet eine
sympathische Balance aus Pathos, schwarzem Humor und berührender Sentimalität.
Verzweiflung, Einsamkeit, Schuldsuche sind die Hauptfaktoren in der ersten
Stunde, aber es bleibt nicht dabei. Die Figuren finden jeder einen ganz
eigenen Weg, mit ihrer Situation fertig zu werden. Imaginary Heroes ist allein
für eine Mutter-Sohn-Beziehung sehenswert, die über die üblichen Klischees
hinausgeht und für seine Figuren, die sich logisch weiterentwickeln und nicht
plötzlich neue Menschen werden. Vor allem Sigourney Weaver glänzt wie seit
"Der Eissturm" nicht mehr.
- Jörg-H. B.v.Grass
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 10. November 2005
Filmverleih: Sony
Ein ungezähmtes Leben
USA 2005 / 105 Minuten
Regie: Lasse Hallström.
Darsteller: Robert Redford, Jennifer Lopez, Morgan
Freeman, Josh Lucas, Becca Gardner.
Die Story: Seit dem Tod seines Sohnes lebt der in
die Jahre gekommene Eigenbrötler Einar Gilkyson (Robert Redford) vollkommen
zurückgezogen auf seiner Ranch irgendwo in den Bergen Wyomings. Seine
Aufmerksamkeit gilt einzig der Pflege seines schwer verletzten Freundes Mitch
(Morgan Freeman). Eines Tages ändert sich das Leben der beiden Männer
grundlegend. Plötzlich steht Einars Schwiegertochter Jean (Jennifer Lopez) vor
der Tür. Seit der Beerdigung seines Sohnes hatten sie einander nicht mehr
gesehen. Sie ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ex-Freund Gary (Damian
Lewis) und weiß sonst keinen Unterschlupf. Bei ihr ist ihre 11-jährige Tochter
Griff (Becca Gardner), Einars Enkeltochter, von deren Existenz er bislang
nichts wusste. Das Zusammenleben ist schwierig, denn Einar macht Jean für den
Tod seines Sohnes verantwortlich. Einar wird nach und nach von Griff aus der
Reserve gelockt. Eines Tages taucht ein Bär auf…
Die Stars: Der 68-jährige Oscar- Preisträger,
Sundance-Filmfestival-Gründer und Hollywood-Legende Robert Redford („Der
Clou“; „Jenseits von Afrika“; „Der Pferdeflüsterer“) ist wie ein guter Wein –
im Alter immer besser. Der ebenfalls 1937 geborene Oscar-Gewinner Morgan
Freeman („Million Dollar Baby“; „Sieben“; „Erbarmungslos“) und die 32 Jahre
jüngere Jennifer Lopez („Out of Sight“; „The Cell“; „Der Hochzeitsplaner“)
spielen sehr sensibel und anrührend.
Der Regisseur: Lasse Hallström begann seine
Kinokarriere 1977 mit „ABBA: Der Film“. In den vergangenen Jahren hat sich
Hallström den Ruf eines exzellenten Regisseurs für einfühlsame Dramen
erarbeitet. Filme wie „Gilbert Grape“, „Gottes Werk und Teufels Beitrag“,
„Chocolat“ und „Schiffmeldungen“ wurden nicht nur von Kritikern gefeiert,
sondern fanden auch beim anspruchsvolleren Kinopublikum Anklang.
filminformer-Bewertung: Der gebürtige Schwede
Hallström ist nicht nur ein überdurchschnittlich guter Regie-Handwerker,
sondern vor allem Idealist. Bei all seinen Filmen stehen die Geschichten im
Vordergrund über Menschen, die vom Schicksal in ungewöhnliche und doch
alltägliche Situationen gedrängt werden. Mit seiner für ihn typischen
Langsamkeit inszeniert er mit viel Feingefühl die Geschichte einer Gruppe von
Außenseitern. Dabei versteht er es geschickt, sein Publikum bei der Stange zu
halten. Immer dann, wenn es droht zu langatmig zu werden, streut er neue
Details in die Handlung ein und gibt Erklärungen für jene Dinge, die zuvor nur
angedeutet wurden. Ein bewegender Film, der genau in die Jahreszeit passt.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 24. November 2005
Filmverleih: Tobis
Kurzbelichtet:
L’auberge espangnole – Wiedersehen in St.
Petersburg
Xavier (Romain Duris) und seine
multikulturellen Freunde sind fünf Jahre nach ihrem fröhlichen Studentenalltag
in einer WG in Barcelona im Berufsalltag angekommen. Mehr schlecht als recht
schlägt sich Xavier in Paris als Autor durch, bis sein alter Kumpel William
(Kevin Bishop) wieder in seinem Leben auftaucht - und dessen Schwester Wendy
(Kelly Reilly). Bei Williams Hochzeit in Sankt Petersburg feiern alle ein
folgenreiches Wiedersehen… Nachdem der französische Filmemacher Cédric
Klapisch bereits vor drei Jahren mit seiner Komödie "L'Auberge Espagnole -
Barcelona für ein Jahr" in Europa für Furore sorgte, kommt nun das Sequell,
das allerdings nicht ganz so stark ist wie der erste Teil. Das Leben ist eben
eine abschüssige Bahn. Xavier, der Mann, der die Frauen liebt, laviert sich
durch ein permanentes Auf und Ab - Chaos als Programm.
- Jörg-H. B.v.Grass
Bewertung: **000
Deutschlandstart: 03. November 2005
Verleih: Tobis
Der Fischer und seine Frau
Die Stoffdesignerin Ida (Alexandra
Maria Lara) verliebt sich während einer Japanreise in den auf Koi-Karpfen
spezialisierten Tierarzt Otto (Christian Ulmen) und heiratet ihn vom Fleck
weg. Wieder in Deutschland stellt sich heraus, dass die schwangere, aber
karriereorientierte Ida im Gegensatz zum genügsamen Otto mit ihrem
bescheidenen Leben in einem Wohnmobil schwer zufrieden zu stellen ist und nach
Höherem strebt. Ihr Leben bekommt eine merkwürdige Eigendynamik, die die
beiden Liebenden nicht nur in Hinsicht auf Karriere in unterschiedliche
Richtungen treibt… In Doris Dörries tiefgründiger und doch unterhaltsamer Beziehungskomödie
frei nach dem Märchen vom Fischer und seiner Frau wird der Wünsche erfüllende
Fisch zu einem wertvollen Koi, der auf weniger wundersame Weise finanzielle
Sehnsüchte erfüllen soll. Dörrie bleibt hier ihren Themen treu und beleuchtet
die Beziehung zwischen Frau und Mann sowie die Suche nach dem Sinn des Lebens
mit einem hervorragenden Darstellerduo Alexandra Maria Lara und Christian
Ulmen.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 27. Oktober 2005
Verleih: Constantin
The Descent – Abgrund des Grauens
Bei einem Autounfall verliert Sarah
(MyAnna Buring) ihren Mann und ihre Tochter. Ein Jahr später findet sie sich
mit fünf Freundinnen zu einem Extremsportwochenende in den Bergen ein - eine
Höhlenbesichtigung steht an, wie sich herausstellt, auf bislang scheinbar noch
nicht beschrittenen Wegen. Doch die Klettertour entpuppt sich als Horrortrip
und Kampf gegen die eigenen Dämonen sowie eine Horde wilder Bestien, die in
den dunklen Höhlengängen auf Frischfleisch lauert… Dank seines in Deutschland
als DVD erschienen Erstlings, dem Werwolfschocker "Dog Soldiers", im
Horrorbereich bereits erfahren, gibt das britische Genretalent Neil Marshall
mit dem Fantasy-Filmfesthit "The Descent" richtig Gas! Die Story um sechs
Höhlenkletterinnen entwickelt sich vom Psychothriller über eine Splatterorgie
zum Woman-Revenge-Movie mit perfekt getimeten Schockmomenten und
Dauergänsehaut. Vorsicht! Einer der gruseligsten und blutigsten Filme der
letzten Jahre! Etwas für Fans dieses Genres.
- Jörg-H. B.v.Grass
Bewertung:***00
Deutschlandstart: 10. November 2005
Verleih: Universum
Tim Burton’s Corpse Bride – Hochzeit mit
einer Leiche
Victor soll eigentlich eine
arrangierte Ehe mit Victoria eingehen, um beider Brautleute Familien
finanziell wieder auf Vordermann zu bringen. Bei einer Rast, unterwegs zu
seiner Verlobten, steckt Victor mal ganz aus Spaß seinen Verlobungsring auf
einen Stock und übt sein Eheversprechen. Aber der Stock entpuppt sich als
Finger der Leiche eines Mädchens, die Victor fortan ehelich zugetan ist… Tim
Burtons mit Mike Johnson entstandener Stopanimation-Augenschmaus schließt
formal an "The Nightmare Before Christmas" aus dem Jahr 1993 an und zeigt, wie
"modern" man mit der klassischen Tricktechnik eines Ray Harryhausen arbeiten
kann. Unterhaltsam wie intelligent, detailversessen und liebevoll gestaltet,
sollte dieser "untoten Braut" ein unsterbliches Kinoleben beschieden sein.
-jvg
Bewertung: ***00
Deutschlandstart: 03. November 2005
Verleih: Warner Bros.
Polly Blue Eyes
Die junge Polly (Susanne Bormann)
kommt aus dem Gefängnis. Ab jetzt soll alles anders werden. Sie findet einen
Job und lernt Stefan (Sebastian Ströbel) kennen, einen Polizisten. Doch dann
schießt ihre Familie quer. Der neue Freund ihrer Schwester (Maxi Warwel),
Ronny (Matthias Schweighöfer), ein windiger Typ, schlägt Pollys Eltern (Ulrich
Noethen & Meret Becker) ein aberwitziges Geschäft vor. Aluminiumfertighäuser.
Ein kleiner Überfall soll das Startkapital besorgen. Die ganze Familie muss
ran. Polly hat alle Hände voll zu tun, ihre Familie vor der Polizei und
gleichzeitig ihre Liebe zu retten... Regisseur Tomy Wigand scheitert weil er
sich nicht entscheiden konnte, was er eigentlich will. Die verschiedenen
Bereiche des Films heben sich gegenseitig auf. Der Humor funktioniert im
Kontext der tragischen Momente nicht wirklich und umgekehrt. Mit „Das
fliegende Klassenzimmer“ hat Wiegand schon gezeigt, dass er es besser kann. Er
scheint sich nicht wirklich für seine Figuren zu interessieren, sodass sie
blasse Karikaturen bleiben. Allein die frischen Schauspieler reißen es
einigermaßen raus.
-jvg
Bewertung: **000
Start: 03. November 2005
Filmverleih: NFP/Central
Goal!
Am Ball ist Santiago Munez (Kuno
Becker) ein Gott. Der Sohn mexikanischer Einwanderer in Kalifornien dribbelt
seinen Gegnern Knoten in die Beine. Taktische Feinheiten lernt der Junge dann
im nasskalten England, wohin er von einem Talentscout (Stephen Dillane)
gelockt wird. Doch bis zur Nominierung in die erste Mannschaft von Newcastle
United muss er reichlich Schlamm fressen... Mit reichlich fußballerischem
Staraufgebot (Alan Shearer, Zinedin Zidane, David Beckham, Raul) kommt dieser
gut fotografierte Fußballfilm daher. Alles was es an Klischees gibt, ist drin:
Der Vater, der sich der Fußballleidenschaft seines Sohnes entgegenstellt, das
aufstrebende Talent, das von der Großmutter unterstützt, von einem Mentor
entdeckt und gefördert, vom Ruhm beinahe verführt, aber von der bodenständigen
Traumfrau wieder zurückgeholt wird. Die einzige Ironie an dieser Story ist,
dass der Traum nicht in Amerika, sondern nur im verregneten England
verwirklicht werden kann – märchenhaft, aber vollkommen unehrlich.
- Jörg-H. B.v.Grass
Bewertung:**000
Deutschlandstart: 27. Oktober 2005
Verleih: Kinowelt
Copyright alle Filmkritiken filminformer -
Jörg-H. B. v. Grass 1999-2006